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Erschienen am: 21.02.2013

Flughafentangente Ost und das Liegenschaftskataster

Nach Abschluß der Bauarbeiten beantragte das Staatliche Bauamt Freising die Regelung der Eigentumsverhältnisse im Bereich der Staatsstraße 2580 (Flughafentangente Ost) beim Vermessungsamt Ebersberg.
Die Arbeiten vor Ort wurden Ende Dezember 2012, die Ausarbeitung im Innendienst zwei Monate später abgeschlossen. Die Beteiligten erhalten nun exakte Angaben über die in Anspruch genommenen Flächen und können die Tausch- und Kaufvorgänge abschließen.

Rahmenbedingungen

Die Flughafentangente Ost (St 2580, FTO) verbindet die Autobahnen A94 und A92 mit dem Flughafen München. Seit Ende 2010 ist die Straße durchgehend befahrbar.

Im Landkreis Ebersberg kommen etwa sieben Streckenkilometer zu liegen. Anfang des Jahres 2011 stellte das Staatliche Bauamt Freising am Vermessungsamt Ebersberg den Antrag auf Straßenvermessung in diesem Bereich.

Neben der eigentlichen Straße kamen mehrere andere Messobjekte hinzu: Zwei Kreisstraßen mussten verlegt werden, an der Bahnstrecke westlich von Markt Schwaben wurde eine neue Brücke mit geänderter Zufahrt erstellt, Rad- und Wirtschaftswege wurden neu gebaut, Ausgleichsflächen geschaffen. Um diesen umfangreichen Neubau abzuwickeln waren Neuregelungen der Eigentumsverhältnisse und Grenzermittlungen von angrenzenden Wald– und Landwirtschaftsflächen notwendig.

Ablauf der Arbeiten

Das Projekt gliederte sich in vier Abschnitte, welche durch die betroffenen Gemarkungen definiert sind und von Süden (A94) nach Norden (Landkreisgrenze zu Erding) abgearbeitet wurden:

1. Anzing/Poing (Frühjahr 2011)
2. Markt Schwaben (Frühjahr 2012)
3. Pliening (Sommer 2012)
4. Gelting (Herbst 2012)

Vor den eigentlichen Arbeiten wurden die öffentlichen Träger und die im jeweiligen Arbeitsabschnitt betroffenen privaten Eigentümer zu Informationsveranstaltungen eingeladen. Ziel war erste Informationen zu geben und vor dem Beginn der Arbeiten Fragen zu klären. Die Detailfragen zu den künftigen Grenzsituationen wurden vor Ort mit den jeweiligen Beteiligten geklärt.

Durch den Neubau der Straßen wurde das bestehende Katasterfestpunktfeld zu großen Teilen unbrauchbar. Mit umfangreichen Netzarbeiten wurde ein Feld von etwa 80 neuen Festpunkten erstellt. Diese übergeordneten Punkte wurden mit Satellitenvermessungsmethoden (GPS / GLONASS) bestimmt.

Die einzelnen Projektabschnitte wurden separat behandelt und nach dem Außendienst auch sofort in Karte und Liegenschaftsbuch übernommen. So konnten die Grundstückstäusche und -verkäufe bald nach der Messung im Außendienst notariell beurkundet und im Grundbuch eingetragen werden.

Im Rahmen der gesamten Arbeit wurden fast die gesamte Angebotspalette des Liegenschaftskatasters bearbeitet:
- Zerlegung von Flurstücken
- Veränderung von Flurstücken nach dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetz
- Veränderung von Flurstücken nach dem Bayerischen Wassergesetz
- Änderung von Gemarkungs- und Gemeindegrenzen
- Berichtigung von Flächenangaben
- Verschmelzung von Flurstücken

Beteiligte

Staatliches Bauamt Freising
Bundesrepublik Deutschland (A94)
Landratsamt Ebersberg (Kreisstraßen)
Gemeinden Anzing, Markt Schwaben, Poing und Pliening
Deutsche Bahn
Katholische Kirche (Pfarrpfründe etc.)
65 private Eigentümer

Bilanz

Die Zahlen dieses Großprojektes sind eindrucksvoll: Es wurden
* 1500 Grenzpunkte bestimmt und vermarkt.
* 750 Flurstücke neu gebildet
* 40 Fortführungsnachweise gefertigt
* 90 Aussendiensttrupptage für die Arbeiten vor Ort geleistet
* 140 Innendiensttage für die Ausarbeitung aufgewendet

Die Arbeiten an diesem Großprojekt wurden nach 22 Monaten Bearbeitungszeit Ende Februar 2013 abgeschlossen.

Arbeiten an der FTO

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